In diesem Beitrag geht es um die Piko TGK2 „Kaluga“, eine kleine Dieselrangierlok der DR, die aus Russland stammt, nämlich aus dem Maschinenwerk in Kaluga. Ich konnte die AC-Version ohne Sound von Piko günstig erwerben, die unter der Artikelnummer 52741 angeboten wird.
Da ich gerade bei Dieselloks Sounddecoder sehr mag, musste natürlich dieses Modell mit einem Sounddecoder und Lautsprecher nachgerüstet werden. Was dabei zu beachten ist, zeige ich in diesem Beitrag.
Sound / Lautsprecher
Für den nachträglichen Soundeinbau ist die Lok vorbereitet. Auf der Hauptplatine befinden sich gut zugänglich zwei beschriftete Lötpads, an denen die Lautsprecheranschlusskabel angelötet werden können. An der Front ist ein kleines Zinkdruckguss-Gewicht festgeklipst, welches gegen einen 9x16x3 mm großen Lautsprecher ersetzt werden kann:
Lautsprecher mit den Außenmaßen von 9×16 mm sind eher selten anzutreffen, werden aber in diversen Smartphones verbaut. Natürlich bekommt man den Lautsprecher auch bei Piko unter der Bestellnummer 56330. Ich habe mich bei AliExpress in China umgeschaut und mir 5 verschiedene Typen von 9×16 mm großen Lautsprechern bestellt. Hier eine kleine Übersicht der Lautsprecher und wie sie in den Einbauraum passen:
Letztlich habe ich mich für das letzte Modell entschieden, da hier beide LS-Anschlüsse oben liegen:
Der von mir verwendete Lautsprecher hat eine selbstklebende Dichtung. Nachdem man die Schutzfolie abgezogen hat, muss man den Lautsprecher nur auf den Rahmen des Resonanzraums drücken und mit dem Halteklips fixieren. Der Halteklips dürfte dafür sorgen, dass der Lautsprecher sich nicht löst und der Ton anfängt zu verzerren. Das ist durchaus ein Problem. Auf Youtube habe ich Soundbeispiele der kleinen Piko mit offensichtlich undichter Lautsprecherklebung gehört.
Siehe auch meinen Lautsprechertest von 9×13 mm großen Lautsprechern, wie sie bei Piko teilweise verbaut werden: https://www.mittelleiter-magazin.de/umbauten/9×16-mm-lautsprecher-fuer-piko/
Soundprojekt
Den Originalsound gibt es derzeit nur von Piko für deren Smartdecoder 4.1, und das für einen sehr überzogenen Preis. Ich habe mich daher für das nicht vorbildgerechte aber trotzdem gut klingende Soundprojekt einer DR V 15 von LeoSoundLab auf einem Doehler&Haass SD22A-4 Sounddecoder entschieden.
Pufferspeicher
Ab Werk ist die Piko-Lok mit einem Pufferspeicher ausgestattet, der kleine Spannungsunterbrechungen überbrücken kann. Dank einer intelligenten Ladeelektronik wird die Energie in einem HighCap mit 1F/2.7V Kapazität gespeichert. Das entspricht etwa einer Kapazität von 160.000µF mit einem herkömmlichen 16V-Elko und einfacher Ladeschaltung.
Da rechts vom Sounddecoder noch genügend Platz für einen Elko mit 6.3 mm Durchmesser ist, so wie dieser 3V Elko mit 1F Kapazität, habe ich überlegt, einen solchen einzubauen und so die Pufferleitung zu verbessern.:
Dass der Elko 3V Spannungsfestigkeit hat, stört nicht. Er wird eben nur mit 2.7V geladen. Entscheidend ist, dass er die 2.7V aushält. Den zweiten Elko kann man einfach parallel zum vorhanden anschließen, dazu eignen sich die langen Beinchen des ersten Elkos:
Den Elko habe ich mit etwas Montageklebeband fixiert. Beim ersten Elko muss man etwas aufpassen, dass die Anschlussdrähte nicht den Gehäusesteg für die Verschraubung blockiert. So gerüstet schafft die Kaluga auch schwierige Weichenkreuzungen oder stark verschmutzte Gleise! Die Pufferzeit wird von der Pufferelektronik offenbar aber auf knapp 5 Sekunden begrenzt, aber so werden die Elkos ggf. nicht vollständig entladen und sind schneller wieder einsatzbereit.
Sound- und Lichtfunktionen
Die Kaluga ist mit vielen Lichtfunktionen ausgestattet. So können neben dem normalen Lichtwechsel, bei dem das rote Schlusslicht jeweils auch abgeschaltet werden kann, auch ein weißes Rangierlicht vorne links / hinten rechts bzw. vorne rechts / hinten links geschaltet werden. Außerdem ist der Führerstand mit einer dezenten, schaltbaren Innenbeleuchtung ausgestattet.
Mit dem Sounddecoder und seinem umfangreichen Soundprojekt, welches ich noch durch zwei weitere Typhon-Klänge erweitert habe, ergibt sich eine umfangreiche Funktionsliste: