Märklin Schienenzeppelin – Umbau mit Riemenantrieb für Echtholz-Luftschraube und Sound

In diesem Beitrag zeige ich den Umbau meines günstig auf einer Börse erstandenen Schienenzeppelins. Da die Luftschraube fehlte, habe ich mir eine aus Holz geschnitzt. Doch damit war es nicht getan. Hier die Gesamtliste der Umbauten:

  • neue Luftschraube aus Holz geschnitzt
  • Neuer, leiserer Luftschraubenmotor
  • Luftschraubenantrieb umgebaut auf Riemenantrieb
  • Luftschraubensteuerung mit Spezialschaltung
  • mSD Sounddecoder mit Schienenzeppelin Soundprojekt
  • LED Innenbeleuchtung
  • LED Spitzenlicht

Neue Luftschraube aus Holz

Dies war der erste Entwurf meiner hanndgeschnitzten Luftschraube. Als Material habe ich ein Parkettstäbchen genommen. Das ist schön hart und man bekommt eine sehr schöne, glatte Oberfläche:

Die Holzluftschraube habe ich mehrmals überarbeitet und auch verschiedene Lackierungen ausprobiert, bis ich schließlich bei dieser Version geblieben bin:

Die Spitze ist wiederum ein original Märklin Ersatzteil, welches immer noch erhältlich ist. Leider erst später ist mir aufgefallen, dass die Neigung der Rotorblätter falsch herum ist, der Zeppelin also bei vorbildgerechter Drehrichtung des Motors rückwärts fahren würde. Aber das ist denke ich zu verschmerzen.

Neuer, leiserer Luftschraubenmotor

Nun musste ein neuer Motor her, weil der Originalmotor sehr laut ist. Ich habe einen 6V-Motor aus dem Bestand gewählt, der kompakt und relativ leise ist. Es handelt sich dabei um einen DC-Motor, wie er z.B. in vielen elektrischen Zahnbürsten zu finden ist.

Ein passendes Zahnrad habe ich mir bei http://shop.kkpmo.com/product_info.php?info=p603_zahnrad—trieb-m0-4—9-zaehne.html in Polen fertigen lassen. Eine Halterung für den Motor habe ich aus Aluminiumblech geschnitten und mit der Originalschraube festgeschraubt. Der Motor ist mit Monatgeklebeband auf den Blechwinkel geklebt. Der Blechwinkel kann nun so gebogen werden, dass die Zahnräder im richtigen Abstand zueinander stehen:

Für den Test habe ich einen 100Ohm-Widerstand vor den Motor geschaltet. Damit kommt der Motor auf 100mA Stromaufnahme, ca. 40% vom Originalmotor.

Als nächstes wird die bekannte Motorsteuerung zusammengelötet, obwohl die ja eigentlich auch nicht richtig ist, schließlich läuft die Luftschraube beim Beschleunigen auf maximaler Drehzahl und bei erreichen der Reisegeschwindigkeit dann wieder langsamer. Wichtig ist mir aber in erster Linie, dass sie langsam anläuft, quasi Leerlauf laufen kann.

Hier ein Video mit altem und neuem Motor:

Riemenantrieb für Luftschraube

Der neue Motor brachte zwar schon etwas Geräuschminderung, aber das Zahnradgetriebe ist auch eine große Geräuschquelle. Also habe ich den Antrieb auf Riemenantrieb umgebaut. Dazu habe ich mir (falls etwas schiefgeht) eine Luftschraubenwelle als Ersatzteilbestellt und die silberne Propellerspitze. So konnte ich den Antrieb von Zahnrad auf Riemenantrieb umbauen:

mSD Sounddecoder und Spezialschaltung

Als Decoder kommt ein Märklin mSD Sounddecoder zum Einsatz, für den es ein sehr gutes Soundprojekt für den Schienenzeppelin gibt. Der Decoder steckt auf einer kleinen D&H „m21-0“-Adapterplatine:

Die Lochrasterplatine enthält die Schaltung von Tron24 mit geänderten Widerstandswerten und auch die Anschlüsse vom Fahrmotor sind über Vorwiderstände zur Lochrasterplatine geführt:

Der Esu Lautsprecher 50321 ist unterhalb der Motorhalterung angebracht und gibt den Schall durch das Drehgestell nach unten ab:

Innenbeleuchtung und LED-Spitzenlicht

Hier folgt der Umbau auf LED Spitzenlicht…

und LED Innenbeleuchtung:

Propellersteuerung

Die Propeller-Spezialschaltung verwendet die AUX-Ports AUX1 und AUX3. AUX1 ist mit der Zoom-Funktion des mSD-Decoders belegt, AUX3 schaltet eine gedimmte Spannung, die den Propeller schon langsam anlaufen lässt.

So sieht die Spezialschaltung aus:

Hier die erweiterte Schaltung, wie sie bei mir zum Einsatz kommt. Die beiden R1k sind parallel, alternativ geht auch ein 500 Ohm mit höherer Wattleistung.

Durch die Verwendung von AUX1 und AUX2 kann durch ein paar Try&Error-Versuche die optimale Einstellung gefunden werden, damit Motorlauf und Motorsound weitestgehend synchron zueinander erscheinen.

Funktionsmapping

Hier ist das Mapping des mSD-Decoders mit der CS2 dargestellt.

Ausgang AUX1 und AUX3 sind für den Propellermotor zuständig:

AUX1 ist auf auf-/abblenden eingestellt, AUX3 bekommt einen festen Dimmwert. Mit diesen Werten kann man dann experimentieren, bis das verhalten des Propellers optimal auf das Motorgeräusch abgestimmt ist.

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4 Kommentare

  1. Schöne Arbeit, gefällt mir sehr gut. Kannst du bitte noch ein paar Infos zu der Schaltung geben? Auf dem Foto sieht man 5 Widerstände, im Schaltplan ist jedoch nur einer angegeben. Wie du schreibst, ist ein Widerstand vor den Motor geschaltet, welchen Wert hat dieser? Wird der Widerstand nicht heiß?
    Dankeschön für den tollen Beitrag
    Frank

    1. Hallo Frank,
      da werde ich nachschauen müssen und die Schaltung erweitern. Tatsächlich war das ein wenig Try&Error, bis die Schaltung bei mir optimal lief. Über die Einstellung von AUX1 und AUX3 kann man den Feinschliff erledigen.

      Ich werde demnächst zwei weitere Platinen anfertigen, da könnte ich auch gleich drei machen.

      Der Schraubenmotor ist für 3 oder 6 Volt ausgelegt. Entsprechend kann man den Widerstand anpassen, damit er nicht zu heiß wird. Ebenso die Widerstände vom Fahrmotor, da fließt kein hoher Strom, da der Motor eben nicht viel Spannung braucht.

      Gruß
      Moritz

      1. Hallo Moritz,
        wenn du die fertige Schaltung mit allen Komponenten hier veröffentlichst, oder mir zuschicken könntest wäre das super. Eine Handskizze würde mir vollkommen reichen.
        Der Motor braucht wahrscheinlich nur eine Strombegrenzung. Mit Widerständen hat man da aber gleich eine Zeppelinheizung :-). War bei mir jedenfalls so.
        Gruss
        Frank

        1. Hallo Frank,
          ich habe die Schaltung auf Lochrasterplatine aufgebaut, hier die aktualisierte Schaltung: https://modellbauhuette.dettenbachtal.de/wp-content/uploads/2021/01/Platine-Lochraster-Schienenzeppelin-V2.png

          Ich habe den Stromverbrauch eben gemessen:
          Der Propellermotor verbraucht im Leerlauf mit Luftschraube montiert lediglich 75 mA, also incl. ca. 10 mA Stromaufnahme des Decoders. An den beiden 1kOhm Widerständen kann maximal die interne Decoderspannung anliegen, die beträgt etwa 16,5 Volt. Also kann durch jeden der beiden Widerstände maximal 16,5 mA fließen, also 0,272 Watt Leistung pro Widerstand verbraten werden. Dabei ist aber der Widerstand des Motors noch nicht berücksichtigt. Da der Widerstand auf 0,6 Watt ausgelegt ist, dürfte ich da also gut 60% drunter liegen. Alles im grünen Bereich. In voller fahrt steigt der Strom natürlich, ist aber auch durch die z-Diode und die Widerstände begrenzt, da sollte ich auch nicht in den kritischen Bereich kommen.

          Wenn ich bei Vmax den Propeller dazuschalte, steigt der Gesamtstrom von 420mA auf 520mA. Die Propellermotor-Schaltung nimmt also maximal 100mA Strom auf.

          Gruß,
          Moritz

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