Die in Österreich unter der Baureihe 2070 bekannten Lokomotiven von Vossloh/MaK mit der Herstellerbezeichnung G 800 BB wurden zwischen 2000 und 2004 gebaut. Sie sind wie die hier gezeigte Variante der Chemion Logistik auch bei Privatbahnen im Einsatz.

Das Modell von Jägerndorfer hat einen Aufbau aus Metall, die Geländer sind aus durchgefärbtem Kunststoff. In der Sound-Variante ist ein Esu LokSound V5 Sounddecoder verbaut.

Neben einem Spitzenlicht und separat schaltbarem Schlusslicht ist eine Führerstands- und eine Instrumentenbeleuchtung eingebaut. Letztere schaltet sich leider nur mit dem Spitzenlicht an. Schiebt die Lok am Ende des Zuges und das Spitzenlicht ist ausgeschaltet, erlischt auch die Instrumentenbeleuchtung. AUX6 und AUX7 sind für den Anschluss von Digitalkupplungen auf der Lokplatine herausgeführt.

Auf der Hauptplatine der Lok hat Jägerndorfer sogar zwei 470μF Elkos verbaut, diese sind aber nicht aktiviert, Jägerndorfer gibt dazu aber keine Hinweise in der Bedienungsanleitung. Auch das von Esu speziell für dieses Modell von Jägerndorfer bereitgestellte Soundprojekt (https://projects.esu.eu/download/11482) ist leider fehlerhaft in der Funktionsbelegung und Decoderkonfiguration.

Ungereimtheit Schlusslicht

Die Beschreibung des Modells in der Bedienungsanleitung stimmt nicht mit der verbauten Technik überein. Laut Bedienungsanleitung soll AUX3 das rote Licht vorne, AUX4 das rote Licht hinten ausschalten. Tatsächlich sind aber die roten LEDs mit AUX3 und AUX4 verbunden, entsprechend werden die roten Schlusslichtern mit AUX3 und AUX4 eingeschaltet. Im Soundprojekt ist dies entsprechend der falschen Beschreibung von Jägerndorfer auch falsch umgesetzt.

Hier daher die richtige Belegung mit F6 und F7 belegt als Dunkeltastung Führerstand vorne / hinten:

Ungereimtheit Stützelkos

Wie eingangs schon erwähnt, befinden sich auf der Hauptplatine der Lok zwei 470μF Elkos, die aber nicht aktiviert sind. Um die Pufferfunktion zu aktivieren, muss man eine CV im Edu LokSound 5 Decoder ändern:

Zuerst in CV31 = 16 und CV32 = 0 schreiben (Pagevektor setzen) und dann in CV339 =31 (AUX 9 auf Power Control) setzen!

Dies wurde von Esu offenbar im Soundprojekt vergessen umzusetzen.

Setzt man einen anderen als den Esu Decoder ein, kann man auch zwischen die freien, mit R20 beschrifteten Lötpads einen Ladewiderstand (30 – 100 Ohm) und eine Schottky-Diode parallel anlöten.

Entweder verwendet man hier passende SMD-Bauteile oder verbindet die Ladeschaltung mit etwas dünner Litze.

Die zusammen 940 μF Elkokapazität reißen keine Bäume aus, aber es reicht aus, um Mikroaussetzer zu überbrücken.

Ungereimtheit Instrumentenbeleuchtung

Ein nettes Detail ist die eingebaute Instrumentenbeleuchtung im Führerstand. Diese ist mit dem Spitzenlicht verschaltet, lässt sich also nicht separat schalten. Damit könnte man ja leben, aber es hat zur Folge, dass die Instrumentenbeleuchtung nur leuchtet, wenn die Lok zieht und das Spitzenlicht eingeschaltet ist. Wenn die Lok dagegen aber schiebt und folglich nur die roten Rücklichter leuchten, ist die Instrumentenbeleuchtung aus.

Schaut man sich die Platine etwas genauer an, fallen einem zwei Dioden auf, die im Bild oben rechts von der Plux22-Schnittstelle zu sehen sind (D15 und D16). Die Dioden entkoppeln die Ausgänge LV und LR, die ja beide jeweils die Instrumentenbeleuchtung einschalten aber das Spitzenlicht vorne/hinten getrennt schalten sollen.

Ich habe daher diese beiden Dioden entfernt und den freien Ausgang AUX5 links an R11 angeschlossen. R11 ist der Vorwiderstand für die beiden LEDs der Instrumentenbeleuchtung. So lässt sich die Instrumentenbeleuchtung unabhängig vom Spitzenlicht schalten.

Ungereimtheit Rangierlicht

Das Rangierlicht (beidseitig weißes Spitzenlicht) wurde aus unerklärlichen Gründen über einen weiteren Funktionsausgang (AUX2) realisiert. AUX2 schaltet einfach das Spitzenlicht vorne/hinten zusammen ein und auf der Fahrtrichtung hinten leuchtet parallel dazu auch das Schlusslicht. Nicht nur, dass Jägerndorfer hier unnötig einen Ausgang verschwendet, den man für die Instrumentenbeleuchtung hätte verwenden können, nein, die Rangierlichtfunktion funktioniert so auch gar nicht. Auch hier ist das Esu Soundprojekt schlecht konfiguriert. In meiner Funktionstastenbelegung habe ich dies nun berücksichtigt und schalte AUX3/4 aus, wenn das Rangierlicht eingeschaltet wird.

Hier nun eine kleine Demo, wie die Lichtfunktionen nun geschaltet werden können:

Und zum Abschluss noch ein kleines Fahrvideo mit dem Esu LokSound 5: