In diesem Beitrag stelle ich zwei Lokomotiven aus Märklins Digital-Startpackungen 29468 „Schwedischer Güterzug Epoche VI“ und 29469 „Moderner Rangierbetrieb“ vor, die zwar schlichte Startpackungs-Loks sind, aber doch kleine Überraschungen bereithalten.
Beim Thema Vorbildtreue darf man bei diesen Modellen nicht all zu viel erwarten. So stimmt für die schwedische SJ V5 das Lichtsignal nicht. Das obere Spitzenlicht müsste oben am Führerhaus angebracht sein und nicht am Vorbau, das obere rote Lichtsignal fehlt und das gelbe Blinklicht auf dem Dach ist wohl mehr dem Spieltrieb geschuldet und entspricht wie auch bei der roten DB-Ausführung keinem Vorbild.
Gegenüber den älteren Ausführungen dieses DHG700 Models, wie z.B. dieser V5 SJ (V5 175 – Märklin 3132) wurde der Antrieb komplett überarbeitet. Im Inneren werkelt nun ein gekapselter DC-Motor, der mit einer großen Schwungmasse und über ein Schneckengetriebe und massive Messingzahnräder seine Kraft auf nur eine Antriebsachse überträgt, deren zwei Räder mit Haftreifen versehen sind.
Die Loks beider Startsets sind jeweils mit einem mfx-Sounddecoder ausgestattet. Es handelt sich um einen Märklin mSD/3 Sounddecoder, der neben dem mfx-Protokoll auch das DCC-Protokoll versteht und natürlich auch das alte Märklin Motorola.
Mit einem kleinen Trick kann man auf diese Sounddecoder, die ab Werk mit einem relativ einfachen Soundprojekt mit insgesamt 14 (29469) bzw. 15 (29468) Funktionen sind, auch mit weiteren Sounds bespielen. Siehe hierzu mein Beitrag Elektrolok 150 124-8 DB Cargo Bis zu 32 Funktionen sind möglich. Ebenso sollte es möglich sein, die Schaltausgänge AUX2 – AUX4 zu aktivieren, z.B. wenn man Schlusslichter etc. nachrüsten will. An AUX1 ist das Blinklicht angeschlossen. Dessen Blinkmodus lässt sich ebenfalls anpassen. Der mSD/3 Sounddecoder kennt verschiedene vordefinierte Blinkmuster, z.B. Mars Light, Gyra Light, Blinklicht 1, Blinklicht 2 etc.
Eine weitere Überraschung ist der verwendete Doppellautsprecher, der in den beiden Loks eingebaut ist:
Zwei 9×16 mm große Handylautsprecher sind auf eine flache aber große Schallkapsel geklebt und parallel geschaltet. Sie haben eine extreme Lautstärke, lassen aber etwas an Tiefbass vermissen, was natürlich immer ein Problem ist, insbesondere bei kleinen Loks. Da der verwendete mSD/3 Sounddecoder aber über einen Sound-Equalizer verfügt (siehe Sounddecoder mit Equalizer), kann man die Höhen etwas dämpfen und den tieferen Tönen etwas mehr Präsenz verleihen.
Ich habe in die rote DB-Lok einen einzelnen 9×16-Lautsprecher ZT-018 (siehe 9×16 mm Lautsprecher für Piko) mit einer selbstgedruckten Schallkapsel eingebaut, der m.M.n. noch etwas besseren Tiefton liefert als der Doppel-Lautsprecher von Märklin.
Wenn man diese einfachen Loks für einen günstigen Preis bekommt, macht man nicht viel verkehrt. Die Fahreigenschaften sind sehr gut dank dem gekapselten DC-Motor mit Schneckengetriebe und Schwungmasse und der mSD/3-Sounddecoder kann auf die eigenen Wünsche sogar mit eigenen Sounds ausgestattet werden (CS2/CS3 erforderlich).