Den Umbau einer Märklin Ae 8/14 hatte ich hier schon mal gezeigt. Nach dem Umbau mit der Lüssi-Platine machte mich ein guter Freund auf die Umbauplatinen von Nicole Keller aufmerksam gemacht. Und als mich dann ein Freund fragte, ob ich seine Trix Ae 8/14 (22339) umrüsten könnte, habe ich zu der Nicole Keller Platine gegriffen. Den Umbau und was insbesondere bei der Trix Ae 8/14 zu beachten ist, zeige ich in diesem Umbaubericht.
Der Umrüstsatz von Nicole Keller ist ein komplett bestücktes Platinenset aus zwei LED-Lichtplatinen für das Spitzenlicht und zwei Hauptplatinen für die beiden Lokhälften. Der besondere Clou ist, dass die Hauptplatinen eine Maschinenraumbeleuchtung integriert haben, die über vier auf der Hauptplatine fest verlötete SMD-LEDs realisiert wird, die die einseitigen Maschinenraumfenster gut ausleuchten. Die Spitzenlicht-Platinen sind mit den beiden Hauptplatinen schon fertig mit Litzen verlötet. Sehr gut! Und als kleines Extra liegen dann noch zwei LED-Platinen für eine Führerstandsbeleuchtung bei, die nur noch an jeweils zwei Lötpads auf der Hauptplatine angelötet werden müssen. Das ganze gibt es dann auch noch zum ausgesprochen günstigen Preis von 44€ für das Komplettset!
Nun zum Umbau. Zuerst werden die alten Platinen ausgebaut. Dazu müssen nur wenige Kabel abgelötet werden, nämlich die Motorzuleitungen und die Kabel zur Stromabnahme. So bleibt der gesamte Platinensatz als ganzes erhalten und man kann ihn vielleicht später wieder zum zurückrüsten verwenden.
Achtung!
Bei den Motoren muss man aufpassen! Denn obwohl die Trix 22339 für den Digitalbetrieb vorbereitet ist mit einer 8-poligen Schnittstelle, befinden sich trotzdem an beiden Motoren Entstörkondensatoren zwischen den Motor-Kontakten und dem Motorblock, der mit einer Schienenseite elektrisch verbunden ist! Diese sind unbedingt zu entfernen! Ich habe auch den dritten Entstörkondensator zweischen den Motorkontakten entfernt. Die Drosseln in den Motorzuleitungen sollen bleiben und reichen aus.
Der Einbau der Hauptplatine gestaltet sich nun einfach – oder doch nicht???
Nun, ich habe erst mal die Hauptplatinen festgeschraubt und die Lichtplatinen, die erfreulicher Weise mit einem dünnen Klebestreifen versehen sind und so gut an ihrem Platz bleiben, montiert. Der Anschluss der Motoren gibt auch keine Rätsel auf. Doch wie sind die Kabel von den Radschleifern der linken bzw. rechten Lokhälfte anzubringen?
Auf der Hauptplatine mit der Decoderschnittstelle finden sich zwei Lötpads, nämlich „Rad“ und „Schleifer“:
Gut, der Motorblock ist mit einer Lokseite zur Stromabnahme elektrisch verbunden, zwei schwarze Kabel, die von den beiden Drehgestellen kommen, nehmen den Strom von der anderen Lokseite ab. Also das rote Kabel vom Motorblock an „Rad“ gelötet und die beiden schwarzen an „Schleifer“.
Bei der Hauptplatine ohne Decoderschnittstelle für die zweite Lokhälfte sieht es aber anders aus. Es gibt nur ein Lötpad „Rad“, aber kein Lötpad für „Schleifer“! Das bedeutet aber, dass von der zweiten Lokhälfte nur eine Lokseite zur Stromabnahme genutzt werden kann. Bei genauerer Betrachtung der Platinen ist mir dann aufgefallen, dass die verzinnten Ränder der Schraublöcher bei beiden Platinen überhaupt nicht mit einer Leiterbahn auf der Hauptplatine verbunden sind!
Und jetzt muss man noch beachten, welche Schienenseite zu welchen Kontakten führt! Auf dem oberen Bild nimmt der Motorblock den Strom von der im Bild oben gedachten Schiennseite ab, die Radschleifer der schwarzen Kabel gehen zur unteren Schiene. Beim unteren Bild ist es gerade umgekehrt, der Motorblock nimmt den Strom von der unteren Schiene ab, die Radschleifer an den beiden schwarzten Kabeln dagegen von der oberen Schiene. D.h. die beiden Motorblöcke und damit auch die beiden Lokrahmen haben unterschiedliches Potential! Schaut man sich die Originalplatine von Trix an, so sieht man, dass die Leitungen von Lokrahmen/Motorblock und den Radschleifern/Schwarze Kabel zwischen den beiden Lokhälften über Kreuz verbunden sind.
Dass Nicole Keller dies nicht im Platinendesign berücksichtigt hat, ist doppelt ärgerlich. Denn auch bei der AC-Version wird so nur die Masse von den beiden Motordrehgestellen zum Decoder geleitet, die restlichen Räder, die über den Lokrahmen und die Leiterplattenkontakte zur Stromabnahme beitragen, sind bei der Platine von Nicole Keller nicht elektrisch verbunden. Gut, das ganze lässt sich aber lösen, indem man ein weiteres Kabel zwischen den beiden Lokhälften durchführt und entsprechend verlötet.
Ich habe daher die schwarzen Kabel der Radschleifer an der Hauptplatine oben an den Lötkontakt „Schleifer“ und an der unteren Platine an den Lötkontakt Rad gelötet. Der Motorblock oben ist entsprechend mit „Rad“ verbunden und an der unteren Platine mit den Radschleifern (schwarze Kabel).
Das braune Kabel vom Motorblock im unteren Bild (2. Lokhälfte) ist an die Lokrahmenmasse angeschlossen, die ich dann am Übergang zur ersten Lokhälfte wieder am Lokrahmen abgreifen kann. Von dort führt ein Kabel zur 1. Lokhälfte und dort an den Kontakt „Schleifer“.
Ist dieses Problem erst mal gelöst, ist der Rest nur noch Standard. Für den Lautsprecher sind zwei Lötpads auf der Unterseite der Hauptplatine vorgesehen. Hier habe ich einen 10×15 SugarCube Lautsprecher angelötet:
Leider hat sich Nicole Keller ein Lötpad für Decoder-GND eingespart. Da wäre es schön, wenn für den Anschluss eines PowerPacks U+ und GND auf zwei beieinander liegende Lötpads herausgeführt würden.
Decoder / Sounddecoder
Als besonderen Service stellt Nicole Keller dafür aber ein fertiges Decoderprojekt für einen LokPilot V5 zum Download bereit: http://mk-nk.de/Dokumente/Ae%208-14%20DCC.esux. Die Hauptplatine erwartet einen Decoder mit LV/LR und AUX1-2 verstärkt, AUX3-6 als Logikpegel. Damit scheiden Märklin-Decoder (mLD/mSD) aus, da diese keine AUX5/6 bereitstellen, über die die Führerstandsbeleuchtung (AUX5) und Maschinenraumbeleuchtung (AUX6) geschaltet werden. Von Esu darf es NICHT die MKL-Version sein, denn bei der MKL-Version der Esu-Decoder sind AUX3/4 verstärkt ausgeführt. Bei Doehler&Haass ist der SD21A-5 bzw. der DH21A-5 zu verwenden, da nur diese AUX3/4 mit Logikpegel bieten!
In diesem Fall kommt ein Doehler&Haass SD21A-5 zum Einsatz. Das Soundprojekt stammt von der DRG E 95. Ich habe aber zusätzlich die Original-Pfiffe von der Ge 4/4 81 und vom Schweizer Krokodil Ce 6/8 III 14305 in das Soundprojekt importiert.
Damit sieht die Funktionsbelegung nun wie folgt aus:
Zum Schluss noch ein paar Bilder der Funktionen:
Von den kleinen Schwächen bei der Verwendung des Umrüstplatinensatzes mit der Trix-Version und den fehlenden Lötpads für einen Puffer-Elko abgesehen stellt der Platinensatz von Nicole Keller aber eine sehr empfehlenswerte, hochqualitative und dazu auch preisgünstige Alternative zu den Umrüstplatinen von Lüssi dar. Die Ae 8/14 wird durch den Umbau deutlich aufgewertet.
Bezugsquelle Umrüstplatine: https://www.mk-nk.de/
Wie immer tipptopp!
Herzlichen Dank 😍
hallo
bin dabei die Baugleiche von Märklin ( AC ) umzubauen, aber ohne die Platine von mk-nk.de
die Platine für Beleuchtung ( ca 1,5mm von Evergreen ) habe ich selbst gemacht und mit Micro smd ( schon bedrahtet von kokologgos-schatzkiste ) selbstgebaut
mit Frontlicht/schweizer Licht / Führerstand/Maschinenraum/ Schußlicht rot
ich hatte zwar bei ESU nachgefragt ob ich an 58419 ( MTC ) zwei Motore parallel ansteuern kann ( kam das ok auch !! ) ich hatte aber meine zweifel ob das auch mit 2 HLA noch geht ,daher habe ich mir von modellbahnunion (17×17) 2x 12volt Motore bestellt
für den Einbau mussten zwar einige Fräsarbeiten am Lok -Unterteil gemacht werden was aber nicht problematisch ist da dieser sehr dick ist
da beide Motore nicht zu 100% sinkron laufen habe ich um das auszugleichen einen 3 Ohm wiederstand vor den „schneller“ drehenden Motor geschaltet
im Test auf dem Prüfstand war gut zu erkennen das die Zahnräder bei stufe 1 wirklich gleich liefen
gruß
Hallo Klaus,
danke für Deinen Bericht. Der Doppelmotorantrieb stellt kein Problem dar. Die Stromaufnahme liegt bei ca. 400mA, unter Last vielleicht 600-800 mA. Das schaffen alle modernen Decoder.
Ein Problem bei Schneckenantrieb ist, dass diese im Doppelmotorantrieb sich gegenseitig eher behindern. Bei den ab Werk vorhandenen Stirnradgetriebemotoren gibt es dagegen den positiven Nebeneffekt, dass die parallel angeschlossenen Motoren sich gegenseitig beeinflussen. Wird ein Motor stärker belastet als der andere, so läuft der weniger belastete Motor schneller und schiebt den belasteten Motor. Eine Anpassung der Motoren durch Vorwiderstände ist daher bei den Stirnradgetriebemotoren nicht erforderlich.
Gruß
Moritz
hallo Moritz
ich habe 2 Glockenanker Motore Micromotor 1717S Glockenankermotor 17×17
( Artikel-Nr.: Micromotor EU-1717S ) verbaut , kein Schneckenantrieb . Fräsarbeiten waren nicht am Drehgestell nur am Gehäusegrundramen um die Aussparung zu vergrößern. kann Dir gerne Bilder zu kommen lassen
kleiner Tip
die Lok hat für die Frontbeleuchtung einen LWL von Lampe rechts nach Links
in den Bildern ist gut ( Rot ) zu erkennen das wenn rot rechts an ist etwas Licht nach links geht, trenne einfach die Verbindung im LWL auf und schon leutet nur noch die angesteuerte Lampe
gruß
Klaus
Hallo Klaus,
ja, gerne schick mir die Bilder, ich werde sie dann in den Artikel mit aufnehmen, wie man den Umbau auch vornehmen kann. Auch danke für den Vorschlag zum Lichtleiter.
Gruß
Moritz
hallo Moritz
kann ich machen
nur leider habe ich kein Face Book / Instergramm und ko
meine Mail Adresse müstest du aber sehen, lass mir darüber Deine Mail Adresse zukommen, kannst ja über web.de eine temporäre web Adresse generieren
Klaus