Update: 19. Juli 2010
Umbau des ICExperimental (#3671) auf mtc21-Hauptplatine für moderne Digitaldecoder mit Sound und Decoder-Spannungspuffer. Außerdem bekommen die Zwischenwaggons eine LED-Innenbeleuchtung und die Triebköpfe ein LED-Spitzenlicht, um die Stromaufnahme zu reduzieren.
Die 8-polige Kupplung ist über ein Flexkabel an die Hauptplatine gelötet, die einen MM-Decoder enthält. Ich habe die Platine vollständig entfernt und nur das Flexkabel vorsichtig abgelötet, weil ich die weiterverwenden wollte.
Das Flexkabel habe ich dann an eine passend zugeschnitte Lochrasterplatine gelötet. Hier ist die Belegung der 8-poligen Kupplung:
Belegung der 8-poligen Kupplung (von oben):
- Motoranschluss 1
- Motoranschluss 2
- Schleifer Triebkopf 2
- Schiene
- Spitzenlicht Triebkopf 2
- U+ (Decoderspannung)
- Schlusslicht Triebkopf 2
- Innenbeleuchtung
Unter die Lochrasterplatine ist eine Märklin MTC21 Adapterplatine geklebt. Ich verwende diese Adapterplatine gerne, weil sie Anschlussbuchsen für einen Lautsprecher und für die SUSI-Schnittstelle enthält. Die SUSI-Schnittstelle werde ich noch verwenden, dazu aber später mehr.
Da ich auf eine Schleiferumschaltung verzichte, werden alle 8 Pole des Flexkabels 1:1 mit den entsprechenden Kontakten auf der MTC21-Adapterplatine verbunden. Die beiden Motoren in den beiden Triebköpfen werden parallel angeschlossen.
Pufferschaltung
An die SUSI-Schnittstelle schließe ich die Elko-Pufferschaltung an. Ein 1.000 µF Elko (ca. 10mm Durchmesser) findet noch zwischen Fahrzeugboden und Decoder Platz. Im Vordergrund habe ich auch schon einen Lautsprecher eingeklebt:
Spitzenlicht
Das Spitzenlicht und rote Schlusslicht habe ich auf LED umgebaut. Dabei habe ich die originalen Lampensockel weiterverwendet. Die Vorwiderstände für die LEDs finden auf der Lochrasterplatine Platz.
LED Innenbeleuchtung
Die Innenbeleuchtung zieht mit den zwei Glühlämpchen pro Waggon schon ziemlich viel Strom. Das belastet den Decoder und die Zentrale. Daher habe ich für die Innenbeleuchtung der Waggons Lochrasterplatinen in passend lange Streifen geschnitten und mit LED-Stripes beklebt. Es passen drei Abschnitte in einen Waggon, also jeweils 9 LEDs.
Da die LED-Stripes sehr hell sind, habe ich nochmal einen 1,5 kOhm Widerstand vor die LED-Stripes geschaltet.
Beim Messgerätewagen (?) musste ich die Beleuchtung etwas ändern, weil auf einer Seite der Geräteschrank in der Mitte die Beleuchtung abdeckt. Daher habe ich jeweils einen Streifen nach links bzw. rechts aus der Mitte versetzt eingesetzt, um den Gang vor dem Schrank gut auszuleuchten:
Umbau zweiter Triebkopf
Der Umbau des 2. Triebkopfs gestaltet sich erwartungsgemäß sehr einfach, da hier die Hauptplatine nicht getauscht werden muss. Die Vorwiderstände für das LED-Spitzenlicht habe ich auf der Hauptplatine untergebracht und dazu kleine Lücken in die Leiterbahnen gekratzt:
Da die Leiterbahnen mit einem Schutzlack überzogen sind, muss man die Kontaktstellen, an denen man die SMD-Widerstände anlöten möchte, freikratzen, bis die Kupferleiterbahn schön metallisch glänzt:
Jetzt können die SMD-LEDs aufgelötet werden:
Das Spitzenlicht wird wieder wie beim ersten Triebkopf mit kleinen Lochrasterplatinen umgesetzt, die wie die Glühbirnchen in die jeweils 2-poligen Stecksockel gesteckt werden, oben warm-weiß, unten rot:
Motoren
Ab Werk ist der ICExperimental 3371 mit jeweils einem 2230U012S Glockenankermotor pro Triebkopf ausgerüstet. Dieser treibt jeweils ein Drehgestell über eine Kardanwelle an. Der Motor ist mit einer 6,5 mm breiten und 16,8 mm im Durchmesser großen Schwungmasse ausgerüstet.
Leider zeigte sich bei meinem ICExperimental, dass einer der beiden Faulhabers defekt ist und nicht mehr die volle Geschwindigkeit erreicht, mehr Strom zieht und deutlich kürzer ausläuft. Das machte sich dann auch im Fahrverhalten deutlich bemerkbar. Der Zug fuhr ruckelig und mit Geschwindigkeitssprüngen.
Daher habe ich in einen Triebkopf einen Märklin-Motor mit 17 mm Durchmesser eingebaut. Für einen oprdentlichen Sitz habe ich einen Adapter-Ring gedruckt, in den der Motor gesteckt wird:
Etwas kritisch ist natürlich der parallele Betrieb von zwei völlig unterschiedlichen Motortypen, Eisenkern-loser Glockenanker-Motor mit einem Eisenkern-DC-Motor. Aber die ersten Fahrtests im Langsambereich und beim Anfahren bescheinigen dieser Kombi gute Fahreigenschaften. Die Vmax konnte ich noch nicht testen.
Alternativ kann man natürlich auch einen neuen Faulhaber-Motor kaufen, der Motortyp ist noch erhältlich, schlägt aber mit rund 60€ zu Buche!
Alternativen
Wer etwas weniger Basteln möchte und eine professionelle Lösung vorzieht, der kann von Digital-Bahn diesen Umbausatz ordern:
https://digital-bahn.de/shopping/ice_mtc
Den Umbau der Innenbeleuchtung und des Spitzenlichts auf LED würde ich aber trotz der AUX-Verstärkung empfehlen, um die Gesamt-Stromaufnahme zu reduzieren, außerdem wird so der Pufferelko besser genutzt.
Wie gewohnt überdurchschnittlich meisterlich; congratulations! *****